Der “ganz normale” Vorweihnachtsstress- wer kennt ihn nicht? Das dachte sich wahrscheinlich anfangs auch noch Dr. David Mortimer, als er wenige Tage vor Weihnachten bei der Vorbereitung seiner Rede für einen Neurologenkongress dauernd von seinen Kollegen aus dem St. Joseph´s Hospital gestört wurde. Wie beispielsweise von Dr. Mike Conolly, der krampfhaft versuchte, ein typisch englisches Weihnachtsstück auf die Beine zu stellen. Oder war der vorweihnachtliche Stress dann doch etwas ungewöhnlicher als sonst?
Das wurde David deutlich, als plötzlich eine ehemalige Krankenschwester vor ihm steht, die aus dem Nichts behauptet, einen gemeinsamen Sohn mit ihm zu haben, welcher nun endlich seinen Vater kennenlernen wolle. Daraufhin versucht David diesen neuen “Lebensumstand” in sein jetziges Leben mit einzubauen, ohne jedoch seiner Frau etwas davon zu erzählen. Verschiedene Umstände wie z.B. ein Verkehrsdelikt, in den sein Sohn verwickelt sein soll, lassen David also zu den verrücktesten Ausreden in der Gegenwart seiner Frau und seiner Kollegen greifen. Als wäre das Ganze nicht schon chaotisch genug, tauchen inmitten der ganzen Ausreden und den Proben für das Weihnachtsstück auch noch immer wieder einzelne verwirrte Patienten oder Oberschwestern auf und geben vor allem Dr. David Mortimer den Rest und das “alles auf Krankenschein”!
So heißt die Komödie von Ray Cooney, die die 13 Lehrer und Lehrerinnen des CoJoBos unter der Regie von Karl Albert Schmitz Anfang Mai dreimal aufgeführt haben.
Dieses Jahr besonders: Das Lehrertheater hat 40- jähriges Jubiläum.
Gegründet von Karl Faßbender fand 1982 die erste Inszenierung “Blut und Liebe” von M. Luserke statt. “1986 war ich das erste Mal beim Lehrertheater dabei und habe 1992 die Leitung sowie die Regie übernommen.”, erzählt Karl Albert Schmitz. “Noch länger ist jedoch Martin König dabei, welcher auch in diesem Jahr wieder mitgespielt hat” (Rolle: Willoughby Drake), so Schmitz. Damit hat also nicht nur das Lehrertheater 40- jähriges Jubiläum, sondern auch Martin König. Zwei Highlights während der langen Zeit: Die Inszenierungen zweier Musicals in den Jahren 2012 und 2018 (“Into the woods” und “Der kleine Horrorladen).
Das ganze Konzept des Lehrertheaters, wie es am CoJoBo nun schon so viele Jahre existiert, ist in der Bundesrepublik Deutschland einmalig, sagt Schmitz stolz und betont dies auch vor dem Publikum der diesjährigen Vorstellungen. “Im Schnitt haben wir rund alle zwei Jahre eine Produktion, die jedoch 2020 wegen der Pandemie verschoben werden musste. Die Verschiebung musste damals knapp anderthalb Wochen vor der Premiere stattfinden.”, erinnert sich Karl Albert Schmitz zurück. Umso schöner ist dieses Jahr das “Comeback”!
Die Erlöse des Theaters sind immer für einen guten Zweck bestimmt, fast immer für die Asrama Bildung in Sumba.
“In den letzten Wochen vor der Premiere erlitten wir eine mittlere Katastrophe, denn es erkrankten gleich mehrere (Haupt)rollen. Dankenswerterweise sprang eine Kollegin aus Hersel für unsere erkrankte “Oberschwester”, Frau Zvonar ein, sodass wir unsere zwei Hauptproben durchführen konnten.”, erzählte Schmitz und fuhr fort: “Auch bei der Reparatur von mehreren Kulissenteilen konnten wir auf Hilfe zählen. So halfen uns beispielsweise bei der Reparatur eines Fensters kurz vor der Premiere zwei Schüler. Am Ende hat nun alles mit Glück und Hilfe des Theatergottes geklappt und wir konnten drei tolle Vorstellungen präsentieren.”
Vielen Dank an das ganze Team des Theaters, samt Video, Technik, Maske, Werbung, Inszenierung und vor allem: den talentierten Schauspielern!