Am 15. März feiert die Redemptoristenfamilie den Festtag des heiligen Clemens Maria Hofbauer (1751-1820), des sogenannten „zweiten Gründers“ der Kongregation. Dieser brachte damals den Geist des „ersten Gründers“, Alfonsus M. de Liguori (1696-1787) aus Italien über die Alpen in den Norden. Er ist der Namensgeber der Provinz St. Clemens.
Diese Provinz hat die Tradition, am Samstag vor oder nach dem 15. März ein großes Treffen für die Familie der Redemptoristen abzuhalten: den Clemenstag. In diesem Jahr fand es am 18. März in Bochum statt, am Standort des Brunnenprojekts. Das diesjährige Thema war „Interkulturalität“.
Provinzial Jan Hafmans eröffnete den Tag mit einem Grußwort an die anwesende, bunte Gesellschaft, in der nicht weniger als acht Nationalitäten vertreten waren. Er erinnerte daran, dass sich die redemptoristische Familie jeden Tag der interkulturellen Herausforderung stellt: in der Leitung, im Zusammenleben, in der Zusammenarbeit, in der Begegnung mit den Besuchern unserer Kirchen und Klöster und mit denen, die wir als Missionare der Hoffnung aufsuchen.
Der Provinzial wies darauf hin, dass Interkulturalität, die Überbrückung kultureller Grenzen, Teil der DNA der Redemptoristen sei. Es begann damals damit, dass Alfons sein bürgerliches Milieu verließ, um sich unter die Armen in und um Neapel zu mischen. Clemens überbrückte sogar die Kluft zwischen Süd- und Nordeuropa und umgekehrt.
Der Referent des Tages war Pater Dr. Peter Claver Narh SVD, ein Experte auf diesem Gebiet. Nach ihm reiche nicht aus, wenn Menschen verschiedener Kulturen Seite neben einander leben und einander in Ruhe lassen. Das ist das eher bescheidene Ideal der Multikulturalität. Interkulturalität geht tiefer. Die unterschiedlichen Kulturen wollen die Grenze zueinander überschreiten. Sie wollen sich begegnen, kennenlernen und in dem Raum, der zwischen ihnen besteht, an einer neuen Welt arbeiten. Wahrlich ein evangelisches Ideal, für das die Redemptoristen geboren wurden!
Wie dies in der Sozialpastoral des bunten Hustadtviertels jeden Tag konkrete Formen annimmt, veranschaulichten Pater Winfried Pauly und Schwester Ulrike Schnürer, die Gastgeber*innen des Tages. Eine bunte Feier des Jugendklosters Kirchhellen unterstrich die Botschaft des Tages mit dem Motto, das uns mehr verbindet als trennt.