Zum Gedenken an Pater Bernard Rey-Mermet C.Ss.R.

Mit großer Dankbarkeit und tiefer Trauer gedenken wir Pater Bernard Rey-Mermet C.Ss.R., der am 14. Juli 2024 im Altersheim Maison St.-Paul in Fribourg, Schweiz, friedlich verstorben ist. Pater Bernard war über 70 Jahre Mitglied der Redemptoristen und ein Leben lang unermüdlich im Dienst des Glaubens und der Menschen.

Geboren wurde Pater Bernard am 3. Oktober 1933 in Troistorrents im Wallis, Schweiz. Schon früh war er von den Bergen, insbesondere den Dents du Midi, fasziniert, die er als Kind immer im Blick hatte. Seine Familie hatte eine enge Verbindung zu den Redemptoristen; drei seiner Onkel waren bereits Ordensmitglieder und mehrere Tanten waren Ordensschwestern. Diese Einflüsse führten dazu, dass der junge Bernard bereits im Alter von sechs Jahren entschied, Missionar zu werden – ein Wunsch, der von seinem Onkel Jean-Maurice, der als Missionar in Peru tätig war, inspiriert wurde.

Im Alter von zehn Jahren trat Bernard in das Redemptoristenkolleg in Uvrier bei Sion ein und begann seine Ausbildung. Er setzte diese 1944 in Bertigny bei Freiburg fort und erlangte 1953 sein Maturitätszeugnis am Collège St-Michel in Freiburg. Sein Noviziat verbrachte er in Teterchen, Frankreich, bevor er sein Theologiestudium in Echternach und Luxemburg aufnahm. Obwohl diese Zeit ihn von seinen geliebten Bergen entfernte, bereitete sie ihn auf sein Lebenswerk vor. 1958 wurde er schließlich zum Priester geweiht, und seine Primiz feierte er in seiner Heimatgemeinde Troistorrents unter großer Beteiligung der Dorfgemeinschaft.

Seinen ersten Einsatz fand Pater Bernard 1959 am Collège St-Joseph in Matran, wo er als Französisch- und Literaturlehrer tätig war. Bald jedoch meldete sich sein missionarischer Eifer, und 1962 begann er, in Châtel-St-Denis und später in Martigny Volksmissionen und Exerzitien in der Westschweiz und dem benachbarten Frankreich zu halten. Sein unermüdlicher Einsatz, insbesondere in der Arbeit mit Jugendlichen und der katholischen Aktion, hinterließ tiefe Spuren.

Im Jahr 1966 absolvierte Pater Bernard eine Ausbildung an der renommierten EMACAS, der Schule der „Katholischen und Sozialen Aktion“ in Lille, Frankreich. Diese prägte seinen Blick für die Bedürfnisse der einfachen Menschen und die Herausforderungen der Arbeiterklasse. Im Jahr 1969 nahm er an einer Missionsreise auf die Insel La Martinique teil, wo er die Kultur und Mentalität der lokalen Bevölkerung tief beeindruckte. Besonders die Arbeit mit Jugendlichen auf dem Land war ihm eine Herzensangelegenheit.

Zurück in der Schweiz bot ihm Bischof Adam von Sion die Stelle des Jugendbeauftragten an, die er nach anfänglichem Zögern annahm. In den darauf folgenden Jahren betreute er über 700 Jugendliche pro Jahr bei Treffen, Lagern und Bildungsveranstaltungen, unterstützt von einem neuen Gesangsbuch, das er mit herausgab, weil „Singen Freude macht und verbindet.“ Pater Bernard zeigte immer wieder, dass es ihm gelang, Menschen über Generationen hinweg zu erreichen.

Ab den 1980er Jahren übernahm er vermehrt Aufgaben in der „Katholischen Aktion“, insbesondere für die Arbeiterklasse. Auch als Redakteur des „Lettre à nos amis“, einer Publikation der Schweizer Redemptoristen, war er über 40 Jahre lang aktiv und überbrachte Nachrichten von den Missionen, insbesondere aus Bolivien, an Freunde und Bekannte. So beteiligte er sich indirekt doch an der Mission der Indios, die er immer angestrebt hatte.

Pater Bernard war bekannt für seine unermüdliche Energie und Tatkraft. Als er 1988 nach Matran zurückkehrte, war er überall gefragt – sei es als Pfarrer, Jugendseelsorger oder Missionar. Trotz seiner vielen Verpflichtungen blieb er immer den Menschen zugewandt und schaffte es, durch sein eloquentes und lebendiges Auftreten Herzen zu berühren. Rückblickend sagte er einmal: „Was mir immer am Herzen lag, ist das Zusammenleben in unserer religiösen Gemeinschaft und der Kontakt mit den vielen Menschen.“

Sein 90. Lebensjahr feierte er noch voller Freude mit Freunden und Familie im Oktober 2023. Doch kurze Zeit später verschlechterte sich sein Gesundheitszustand rapide. Er erlitt mehrere Stürze, die schließlich zu seiner Aufnahme ins Altersheim der Paulus-Schwestern in Freiburg führten, wo er seine letzten Monate verbrachte. Obwohl seine Kräfte schwanden, schrieb er 2024 noch einen letzten „Lettre à nos amis“. Am 14. Juli 2024 kehrte er schließlich friedlich zu seinem Schöpfer zurück, dem er sein Leben lang gedient hatte.

Sein Dienst und seine Hingabe an das Evangelium waren tief und unerschütterlich. Wir danken Gott für das Geschenk seines Lebens, für seinen missionarischen Geist und für die vielen Leben, die er berührt hat.

„Komm, du guter und treuer Diener, geh ein in die Freude deines Herrn.“ (Matthäus 25, 23)

Pater Bernard Rey-Mermet hat ein Leben voller Hingabe, Eifer und Liebe gelebt. Möge er nun die Ruhe und den Frieden in der Erhabenheit Gottes finden, die er so lange gesucht und verkündet hat.

 

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